Bautagebuch, Eintrag 13 – Stairway to heaven
von Angi Gross
Auf der Treppe zum Himmel
Lange war in der Mitte unserer Hauses ein großes Loch im Dach – vom Keller aus konnte man oben durch den leeren Schacht die Wolken vorbeiziehen sehen.
Nachdem Stockwerk für Stockwerk hinaufgebaut wurde, blieb eine quadratische Fläche inmitten unseres Hauses leer. Hier werden der Lift und rundherum geschlängelt die Stiegen ihren Platz finden. Um in die oberen Stockwerke zu gelangen, musste man über den Hang und das provisorische Stiegengerüst außen am Haus hinauf klettern. Aber vor Weihnachten und den großen Schneemengen haben wir es geschafft: Wir haben nun ein Stiegenhaus und können ganz gemütlich die oberen Stockwerke begehen.
Für die Bauarbeiter war es noch eine knifflige Aufgabe auf dem kleinen Raum zuerst den Liftschacht zu bauen. Die Schaltafeln mussten zuerst mit dem Kran hineingehoben, das Eisen stückweise nach oben gebunden und die Aussparungen für die Lifttür montiert werden. Von der Straße aus musste der Beton vom Mischer aus über das Dach in den Liftschacht hineingepumpt werden, zum Glück war die Verlängerung lang genug!
Rund um den Liftschacht wurden zuerst die Zwischenpodeste in den Stockwerken betoniert und anschließend stockweise Betonstiegen hinein gehoben. Ein spektakuläres Unterfangen, wenn so eine über 1 Tonne schwere Stiege über das Dach schwebt. Großes Lob an unseren Polier, der das meisterhaft geschafft hat! Auf den insgesamt 56 freischwebenden Stufen gelangt man nun vom Keller bis ins 2. OG. Und nein, unsere Stiegen führen nicht in den Himmel, wir mussten die Decke (leider) verschließen, dafür kommt durch die Dachfenster nach wie vor viel Licht hinein.
Das Grundgerüst steht nun, fehlt nur mehr der Lift und die Holzverkleidung für unsere Stiegen, aber dafür müssen wir uns noch etwas gedulden.